Werdegang
Ich bin nicht der Weltmeister unter den Trommlern …
Meine Laufbahn begann auf einem niedrigen Wohnzimmertisch, auf dem ich 12-jährig saß. „In-A-Gadda-Da-Vida“ lag auf dem Plattenteller und ich sah mir gebannt das LP-Cover an, während das – gefühlt – drei-wöchige Schlagzeugsolo anfing. Der Druck der Trommelwirbel bewegte meine Hände und Füße ohne mein Dazutun, bis ich in einen „drummerturgischen“ Trance-Zustand geriet. Mit zwei Kochlöffeln bewaffnet begann damals meine Karriere – zunächst als Lufttrommler.
Vier Jahre sollte es noch dauern, bis die Kochwerkzeuge durch Trommelstöcke ersetzt wurden und nicht mehr Luft, sondern Trommelfelle und Becken in Bewegung setzen durften. Von da an gab es kein Halten mehr: Ein Schlagzeug wurde gekauft, eine Band gegründet und jede freie Sekunde auf die Pauken gehauen.
Iron Butterfly wurde zu den Akten gelegt und weltbeste Schlagzeuger aus Rock und Jazz weckten mein Interesse und dienten mir fortan als Studienobjekt.
Studienobjekte gab es reichlich, doch ein Studium habe ich nie absolviert. Mein Handwerk habe ich autodidaktisch erlernt, hatte weder Professoren, Dozenten noch Lehrer. Die Begeisterung war und ist mein bester Ausbilder im begleitenden und solistischen Schlagwerken.
Im Laufe der Zeit folgten Band-, Studio- und Soloprojekte, die stets von intensivem Üben und Lernen begleitet wurden.
Die Seiten verändern sich und der Fortschritt hat auch seine guten Zeiten:
So wurde meinem Sohn die keusche Abstinenz 4-jähriger Lufttrommelei erspart und er durfte seine ersten taktvollen Gehversuche an Papas Schießbude tun.
Ein kleiner Schritt für einen jungen Menschen – ein großer für seinen Vater, der ihm die ersten Lektionen erteilen durfte.
Es dauerte nicht lange, bis sich der Sprössling zu einem gefragten Drummer entwickelte und weitere junge Menschen sich an mich wendeten, um am Schlagzeug unterrichtet zu werden.